Erläuterungen zu ›Kaff auch Mare Crisium‹
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Anspielung auf Émile Zolas Roman ›Das Paradies der Damen‹.
Weder noch, sondern von Nietzsche (›Also sprach Zarathustra‹, 4. Teil, ›Mittags‹):
Wie ein zierlicher Wind, ungesehn, auf getäfeltem Meere tanzt, leicht, federleicht: so – tanzt der Schlaf auf mir.
Das Kaufhausunternehmen Hermann Tietz OHG brachte eigene Produkte unter dem Markennamen »Hertie« heraus. Im Zuge der Enteignung der Gründerfamilie Tietz ab Juli 1933 wurde die Kaufhauskette in Hertie GmbH umbenannt.
Günter Flemming weist hier auf die Novelle ›Winkler und Schneidler‹ von Cervantes hin:
In demselben eingewickelt und verwahrt befand sich ein Spiel Karten von eiförmiger Gestalt, denn die Ecken waren durch den Gebrauch abgerieben und jene daher zum Zwecke längerer Dauer beschnitten und in die besagte Form gebracht worden.
s. auch S. 95.4.
Anspielung auf ein Volkslied des 18. Jahrhunderts:
Drei Lilien, drei Lilien
die pflanzt´ich auf mein Grab
Da kam ein stolzer Reiter
und brach sie ab.
Mit Juvi valle ralle ralle ralle ra
da kam ein stolzer Reiter
und brach sie ab
In der älteren Sprachwissenschaft wurde die indoeuropäische Sprachfamilie in einen westlichen (Kentum) und einen östlichen Zweig (Satem) aufgeteilt.
Den Witz hat Schmidt aus Kennans ›Zeltleben in Sibierien‹ (S. 38):
Ich bat daher den Major mich den entsprechenden russischen Ausdruck zu lehren und er antwortete mir, wenn ich zu essen wünsche, so möge ich nur sagen: [»]Waschawsokiblagorodiai wiliki prewoschkoditekswoi takdalschai.« Ich glaube, niemals fühlte ich noch eine derartige hochachtungsvolle Bewunderung vor der Wissenschaft, wie vor jener des Majors, als er diesen außergewöhnlich schwierigen Satz fließend und graziös aussprach. Wie viel Jahre geduldigen Fleißes mußte er verbraucht haben, ehe er in die Lage kam, seine erste Bitte um Nahrung aussprechen zu können! […] Meine Einbildungskraft entsetzte sich bei diesem Gedanken.
Ich sagte dem Major, er möge diesen fürchterlichen Satz auf ein großes Stück Papier schreiben, das er mir um den Halshänge [!], denn erlernen könnte ich ihn nie, ich wollte es auch nicht versuchen. Später kam ich dahinter, daß er meine Unerfahrenheit benutzte, um mir die schwierigsten und längsten Wörter seiner barbarischen Sprache für meinen Zweck anzugeben.
Hertha heißt mit Nachnamen nicht Tietz, sondern Theunert (erstmals auf S. 17 erwähnt); die Namensgebung Tietz bezieht sich auf den kurz zuvor gefallenen Namen Hermann Tietz; evtl. auch ein Hinweis auf Herthas Arbeitgeber, das Kaufhaus Hertie.
Karl May berichtet in ›Mein Leben und Streben‹ (S. 22) von einem Märchenbuch namens ›Der Hakawati‹, aus dem ihm seine Großmutter vorgelesen habe. Das Buch konnte nicht nachgewiesen werden. In Mays Drama ›Babel und Bibel‹ gibt es die Figur »Der Hakawati (Märchenerzähler)«. – Siehe auch S. 101.
Anspielung auf James Jones’ Roman ›Some Came Running‹ (dt. ›Die Entwurzelten‹), in dem der Protagonist Frank Hirsh davon träumt, dass später einmal ein Stadtviertel nach ihm benannt wird.
(1) Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt. (2) Licht ist dein Kleid, das du anhast; du breitest aus den Himmel wie einen Teppich; (3) Du wölbest es oben mit Wasser; du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und gehst auf den Fittichen des Windes; (4) der du machst Winde zu deinen Engeln und zu deinen Dienern Feuerflammen; (5) der du das Erdreich gegründet hast auf seinem Boden, daß es bleibt immer und ewiglich. (6) Mit der Tiefe deckst du es wie mit einem Kleide, und Wasser standen über den Bergen. (7) Aber von deinem Schelten flohen sie, von deinem Donner fuhren sie dahin. (8) Die Berge gingen hoch hervor, und die Täler setzten sich herunter zum Ort, den du ihnen gegründet hast. (9) Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht und dürfen nicht wiederum das Erdreich bedecken. (10) Du läßt Brunnen quellen in den Gründen, daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen, (11) daß alle Tiere auf dem Felde trinken und das Wild seinen Durst lösche. (12) An denselben sitzen die Vögel des Himmels und singen unter den Zweigen. (13) Du feuchtest die Berge von obenher; du machst das Land voll Früchte, die du schaffest; (14) du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, daß du Brot aus der Erde bringest, (15) und daß der Wein erfreue des Menschen Herz, daß seine Gestalt schön werde vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke; (16) daß die Bäume des HERRN voll Saft stehen, die Zedern Libanons, die er gepflanzt hat. (17) Daselbst nisten die Vögel, und die Reiher wohnen auf den Tannen. (18) Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht, und die Steinklüfte der Kaninchen. (19) Du hast den Mond gemacht, das Jahr darnach zu teilen; die Sonne weiß ihren Niedergang. (20) Du machst Finsternis, daß es Nacht wird; da regen sich alle wilden Tiere, (21) die jungen Löwen, die da brüllen nach dem Raub und ihre Speise suchen von Gott. (22) Wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon und legen sich in ihre Höhlen. (23) So geht dann der Mensch aus an seine Arbeit und an sein Ackerwerk bis an den Abend. (24) HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. (25) Das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt's ohne Zahl, große und kleine Tiere. (26) Daselbst gehen die Schiffe; da sind Walfische, die du gemacht hast, daß sie darin spielen. (27) Es wartet alles auf dich, daß du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. (28) Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gut gesättigt. (29) Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; du nimmst weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub. (30) Du lässest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und du erneuest die Gestalt der Erde. (31) Die Ehre des HERRN ist ewig; der HERR hat Wohlgefallen an seinen Werken. (32) Er schaut die Erde an, so bebt sie; er rührt die Berge an, so rauchen sie. (33) Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin. (34) Meine Rede müsse ihm wohl gefallen. Ich freue mich des HERRN. (35) Der Sünder müsse ein Ende werden auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein. Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja!
Anspielung auf ein bekanntes Rätsel, bei dem die Satzzeichen irreführend gesetzt sind, und das in verschiedenen Variationen kursiert:
Es schrieb ein Mann an eine Wand:
Zehn Finger hab’ ich an jeder Hand,
fünfundzwanzig an Händen und Füßen.
Ihr werdet überlegen müssen.
Den Namen entlehnte Schmidt Thorne Smith’ ›Topper: A Ribald Adventure‹ (1926). Zu Smith & Schmidt s.: Friedhelm Rathjen, ›Drei Buchruinen‹ in: ders., ›Westwärts. Arno Schmidt und die amerikanische Literatur‹, Scheeßl 2007.
Anspielung auf James Jones’ Roman ›Some Came Running‹ (dt. ›Die Entwurzelten‹), dessen Hauptschauplatz das nach dem amerikanischen Historiker Francis Parkman (1823–1893) benannte Städtchen Parkman ist.
Anspielung auf den amerikanischen Politiker Christian Archibald Herter, von 1959 bis 1961 Außenminister der USA.
Übersetzung des Anfangs von Helmut Heißenbüttels ›Politische Grammatik‹ (1959):
Verfolger verfolgen die Verfolgten. Verfolgte aber werden Verfolger.
Anspielung auf Gertrude Steins berühmtes »A rose is a rose is a rose« aus dem Gedicht ›Sacred Emily‹.
Zitat aus Karl Mays ›Himmelsgedanken‹ (S. 100):
Du weißt, daß dein Körper des immerwährenden, unausgesetzten Stoffwechsels bedarf. Deine Seele ebenso. Weißt du auch das? Hast du noch nicht ihren Hunger, ihren Durst beachtet? Gieb ihr, was ihr nöthig ist, aber nicht Lüge anstatt Wahrheit und nicht Finsterniß anstatt Licht!
Verballhornung des Refrains von ›Freut euch des Lebens‹ von Johann Martin Usteri (1763–1827):
Freut euch des Lebens,
weil noch das Lämpchen glüht,
pflücket die Rose, eh’ sie verblüht.
Die Sonnö verglomm. Die Schtärrnö ziehn …«
[…]
»Nun jumpe ich hin, zu der schö=hö=hönstönn Frooo …«
[…]
»weit über Mare im Dämmer=Grooo ...«
(und auf den neuen Reim auf ‹ien› war ich doch neugierich; ‹Jasmin› dürfte man ja, der sentimentalen Folgen wegen, schwerlich verwendet habm .....: Ah: ‹Benzien›: sehr gut!)
Verballhornung des mehrfach vertonten Gedichts ›Traum durch die Dämmerung‹ von Otto Julius Bierbaum:
Weite Wiesen im Dämmergrau;
die Sonne verglomm, die Sterne ziehn,
nun geh' ich zu der schönsten Frau,
weit über Wiesen im Dämmergrau,
tief in den Busch von Jasmin.
Anspielung auf Claude Prosper Jolyot de Crébillons galanten Roman ›Le sopha‹ (1742).
Wilhelm Michels schrieb am 10. März 1957 an Arno Schmidt (BWM, S. 66):
Am 28. Februar hat uns der Nachfolger des Löschers mitsamt Frau und Kind verlassen […].
[Anmerkung des Hrsg.] »Löscher« war der Spitzname eines Erziehers in der Waldschule, der versehentlich […] Bandaufnahmen gelöscht hatte.
WAC ist die Abkürzung für »Women’s Army Corp« der US-Armee.