Erläuterungen zu ›Kaff auch Mare Crisium‹

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Der Kommentar besitzt aktuell 432 Einträge. Die letzte Änderung erfolgte am 17. Januar 2023.

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261.38
‹Car tel est notre plaisir!›

»Denn so gefällt es uns«; Kabinettsorder.

261.40
»‹In noch nie geseh’ner Eile brausnd gleich emmpörtn Woogn, […] manches Roß gejaakt zu Toode.›«

Zitat aus Nikolaus Lenaus ›Die Botschaft‹ (Teil von: ›Klara Hebert. Ein Romanzenkranz‹):

In noch nie gesehner Eile,
Brausend gleich empörten Wogen,
In noch nie gesehnen Trachten
Kommt die Schar herangeflogen.

Wer? wohin? woher des Weges?
Rufen die erstaunten Bauern;
Doch mit Staub die Rosseshufe
Ihnen schnell den Mund vermauern.

Es ist Christoph Gonsiewski,
Von Smolensk der Wojewode,
Der mit seinen Reitgefährten
Manches Roß gejagt zu Tode.

261.40
gehorsam der Piastin

Die Piasten waren eine polnische Herrscherdynastie zwischen dem 10. und 17. Jahrhundert.

263.26
wie der Jabberwock=persöhnlich

Der Jabberwock ist eine geheimnisvolle, gefährliche Kreatur in Louis Carrolls Gedicht ›Jabberwocky‹ aus ›Alice in Wonderland. Through the Looking-Glass, and What Alice Found There‹ (1871)

264.1
Ich blätterte, (um Ihr & Mir Zeit zu lassn), wieder in May’s Confession’n ...: ‹Ich will den Sau=Kerl nicht mehr sehen!› hatte seine ‹Bestie› nach 20 Ehe=Jahren geschrie’n: ‹Er ist mir zum Eekl; Er muß fort!›

Zitat aus Karl Mays ›Frau Pollmer‹ (S. 911)

Ausrufe wie »Wenn ich den nur loswerden könnte!« waren mehr als oft zu hören. »Ich will den Saukerl nicht mehr sehen!« »Er ist mir zum Ekel; er muß fort!« […]

Als »Bestie« bezeichnet May Emma Pollmer im gesamten Text mehrfach.

264.29
‹Solange meine Bestie leept, wirt sie mich wohl nie in Ruhe lassn.›

Zitat aus Karl Mays ›Frau Pollmer‹ (S. 940):

Die vorliegenden Aufzeichnungen sind nicht etwa beendet; ich führe sie fort, denn so lange meine »Bestie« lebt, wird sie mich wohl nie in Ruhe lassen.

268.11
Potz Urim & Thummimm, Puppe, Du zer=haust mer de Brille!

Urim und Thummim waren Orakelsteine der israelitischen Hohepriester. Michael Minden weist in BB 17–18 auf eine Verbindung zum Buch Mormon hin, in dem Urim und Thummim eine Art Brille bilden. Dass Schmidt hier an das Buch Mormon gedacht hat, belegt das Fragment ›Das Buch Mormon‹ vom Mai 1958 (BA Sup 1, S. 203 f.):

F.: »Urim & Thummim«: Was ist das nun eigentlich? Kommt das nicht schon im AT vor?

B.: Oh ja; und bis heute ist man sich nicht darüber klar, was das eigentlich war. Irgendein Mittel, um ein Orakel zu erlangen, gewiß; […] nach dem »Book of Mormon« jedenfalls war es »a supernatural spectacle, set in a silver=bow« .....

S. (einfallend): Also ein randloses Zauberpincenez: der Wunschtraum jedes Übersetzers.

268.35
»‹Rosamunnde› –« flüsterte es, nachdenklich & gebildet, lännge=lannk neebm=mier

Der Langobardenkönig Alboin schlug 567 die Gepiden. Aus dem Schädel ihres Köngs Kunimund soll eine Trinkschale angefertig worden sein. Alboin nahm Kunimunds Tochter Rosamnunde zur Frau. Hierzu gibt es verschiedene Überlieferungen, auf welche Quelle Schmidt sich stützt, ist noch unklar.

268.36
Auch ‹Wieland der Schmiet› verschtant sich ausgezeichnet auf deren Anfertijunk, Herzchn!

In der germanischen Heldensage ist Wieland ein kunstreicher Schmied, der unter anderem das Schwert Mimung schmiedet. Aus Rache am König Nidgung, der ihn lähmen ließ, um ihn als Schmied nicht zu verlieren, tötete er die beiden Söhne des Königs und fertigte aus deren Schädeln vergoldete Trinkgefäße für die Tafel des Königs an.

268.37
Lord Kitchener von Khartum ließ sich aus dem Schädel des Mahdi ein Tintenfaß bereiten

Friedhelm Rathjen vermutet (BB 255–256), dass Schmidt diese (propgandistische?) und mehrfach überlieferte Anekdote aus ›Victoria Regina. A Dramatic Biography‹ von Laurence Housman (1865–1959) (BVZ 544) kannte, wo sie als verbürgte historische Tatsache ausgegeben wird. Schmidt erwähnt den Titel in ›Schwarze Spiegel‹ (BA I, 1, S. 253), die Tintenfass-Anekdote auch in ›Flüchtlinge, oh Flüchtlinge!‹ (BA III, 3, 400).

269.13
‹Zwote Samuel 21 Vers 1 bis 9› oder ‹Zweite Könige 16 Drei›

2. Buch Samuel 21, Vers 1–9:

1 Es war auch eine Teuerung zu Davids Zeiten drei Jahre aneinander. Und David suchte das Angesicht des HERRN; und der HERR sprach: Um Sauls willen und um des Bluthauses willen, daß er die Gibeoniter getötet hat. 2 Da ließ der König die Gibeoniter rufen und sprach zu ihnen. (Die Gibeoniter aber waren nicht von den Kindern Israel, sondern übrig von den Amoritern; aber die Kinder Israel hatten ihnen geschworen, und Saul suchte sie zu schlagen in seinem Eifer für die Kinder Israel und Juda.) 3 So sprach nun David zu den Gibeonitern: Was soll ich euch tun? und womit soll ich sühnen, daß ihr das Erbteil des HERRN segnet? 4 Die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Gold noch Silber zu tun an Saul und seinem Hause und steht uns nicht zu, jemand zu töten in Israel. Er sprach: Was sprecht ihr denn, daß ich euch tun soll? 5 Sie sprachen zum König: Den Mann, der uns verderbt und zunichte gemacht hat, sollen wir vertilgen, daß ihm nichts bleibe in allen Grenzen Israels. 6 Gebt uns sieben Männer aus seinem Hause, daß wir sie aufhängen dem HERRN zu Gibea Sauls, des Erwählten des HERRN. Der König sprach: Ich will sie geben. 7 Aber der König verschonte Mephiboseth, den Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, um des Eides willen des HERRN, der zwischen ihnen war, zwischen David und Jonathan, dem Sohn Sauls. 8 Aber die zwei Söhne Rizpas, der Tochter Ajas, die sie Saul geboren hatte, Armoni und Mephiboseth, dazu die fünf Söhne Merabs, der Tochter Sauls, die sie dem Adriel geboren hatte, dem Sohn Barsillais, des Meholathiters, nahm der König 9 und gab sie in die Hand der Gibeoniter; die hingen sie auf dem Berge vor dem HERRN. Also fielen diese sieben auf einmal und starben zur Zeit der ersten Ernte, wann die Gerstenernte angeht.

2. Buch der Könige 16, Vers 3:

denn er wandelte auf dem Wege der Könige Israels. Dazu ließ er seinen Sohn durchs Feuer gehen nach den Greueln der Heiden, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte,

269.36
Aabmz Demonstratzjohns=Vorträge über Aßtronnommie […] nachher fraaßn mir die Beidn jeedn Aabmd das ganze Planneetn=Sissteem auf

George Kennan berichtet in ›Zeltleben in Sibirien‹ S. 214 f. von seinen Versuchen, die langen Abenden bei den Korjäken damit zu verkürzen, Vorträge über Astronomie zu halten. Zur Demonstration benutzt er verschiedene Lebensmittel, die aber von Korjäken kurzerhand verspeist werden.

269.37
‹Briefe an 1 Prinn=zessinn›

Anspielung auf Leonhard Eulers: ›Lettres à une princesse d’Allemagne sur quelques sujets de physique et de Philosophie‹ (1783).

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